Advent, das erste Lichtlein brennt? Warum bei mir am 1.Advent vier Kerzen brennen.

Erst eins, dann zwei. Doch halt! Warum bei mir am 1. Advent alle Kerzen brennen und wie es weitergeht in der Adventszeit?

 

In der Adventzeit wird das Licht immer weniger. Die Dunkelheit scheint allgegenwärtig zu sein. Es ist eine Zeit des Rückzugs.

 
 

Vor ein paar Tagen zum 1. Advent hatte ich in Social Media ein Bild gepostet. Da war mein Adventsgesteck zu sehen, auf dem vier Kerzen brannten. Vier Kerzen zum 1. Advent… Geht das überhaupt? Was soll das? Ich habe echt viele Anfragen dazu bekommen.


Dezember - Adventszeit. Zeit der Dunkelheit. Das Licht zieht sich zurück.


Für mich ist aktuell eine ganz besondere Zeit. Eine wahrhaft hochheilige Zeit. Denn jetzt ist die Zeit des Jahres, wo die Tage immer kürzer, die Nächte dafür immer länger werden. Das Licht nimmt immer mehr ab. Der Sonnenstand ist sehr niedrig, sehr tief. Und wenn wir überhaupt aktuell ein bisschen Sonne zu sehen kriegen, dann wohl nur für ein paar Stunden. Und so, wie das Licht gerade zu sterben scheint, die Dunkelheit sich immer stärker ausbreitet, ist es eine durchaus herausfordernde Zeit. Von den äußeren Umständen will ich an dieser Stelle gar nicht reden. Denn die inneren Ängste, Schatten und Dämonen, die sich oftmals in dieser Zeit verstärkt bemerkbar machen, reichen ja schon völlig aus. Oder nicht? Und gerade diese aber wollen in dieser Zeit der Dunkelheit, des Rückzugs gesehen werden. 

Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten, uns einmal schön und mutig zu sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will. ~ Rainer Maria Rilke: "Briefe an einen jungen Dichter" 1932, S.48 


So, wie in der Natur auch gerade ein großer Jahreszyklus zu Ende gegangen ist, so wie all das Alte, nicht mehr dienliche dazu da sein darf, um neuen, nahrhaften Grund für das Neue, das sich zeigen will, zu bilden, so können wir diese Zeit nutzen.

Ich kenne es aus meiner Familie, dass in der Zeit vor den Rauhnächten genau diese Zeitqualitäten genutzt wurden, um gründlich aufzuräumen und auszumisten. Im Innen wie Außen. 



Und so ist diese Adventszeit eine Zeit, die tatsächlich vorbereitet auf die Wiedergeburt des Lichts. Den Tag der Wintersonnenwende.

Durch alte Mythen und Überlieferungen können wir immer wieder Rückschlüsse auf das Weltbild unser AhnInnen erhalten. 

Sie lebten wohl mit der Überzeugung, dass das Licht stirbt um am Tag der Wintersonnenwende wieder neu geboren zu werden. Der große Kreislauf von Leben und Tod.

Der Tag der Wintersonnenwende, der sich aus dem Stand der Sonne berechnen lässt und meist um den 20./21.12. liegt, wurde deshalb als großer Feiertag gefeiert. An diesem Tag mit der längsten Nacht des Jahres ist die Dunkelheit auf ihrem Höhepunkt angekommen. Und genau in diesem Moment beginnt bereits der Wandel. Das ewige Mysterium des Lebens.

Bedeutet doch die Wiedergeburt des Lichts, dass die Tage wieder länger werden.

Die lebensspendende Sonne wird wieder an Kraft gewinnen. Zunächst nur langsam. Die Sonne scheint für 2-3 Tage still in ihrer Position zu verharren, bevor dann, kaum merklich der Wandel beginnt. Jeden Tag werden im Minutenryhtmus die Tagesstunden länger.

Dieser besondere Tag, der wohl bereits für unsere AhnInnen ein Festtag war, ist für mich ein Heiliger Tag. Und vor allem...

Es ist die Heilige Nacht

In dieser Heiligen Nacht wird die Große Göttin, die mit dem Licht schwanger ist, in den letzten Geburtsprozess eintreten. Sie wird das Licht, den Jungen Lichtkönig neu gebären. 

Mehr Zur sogenannten Mutternacht oder Modrahnit oder in meinem Podcast mehr dazu erfahren. 

Und vielleicht kommt dir schon im ersten Moment diese Geschichte bekannt vor? Kein Wunder. Denn hier wurden wieder, wie wir es auch in anderen Bereichen schon kennen, alte Rituale, alte Glaubenssätze unserer AhnInnen von den kirchlichen Institutionen übernommen und in das eigene System adaptiert. Vermutlich um im Zeichen des Kreuzes unsere heidnischen Vorfahren für die neue Religion zu begeistern. Und deshalb wurde so viel wie möglich angepasst, damit diese sich nicht zu sehr umstellen mussten. 


Der alte Weg

Ich weiß, dass viele Menschen heutzutage sich erinnern. Das sie dem sogenannten alten Weg oder vielleicht sollte ich eher sagen, einem alten Weg folgen. Denn aus meiner Sicht gibt es den alten Weg nicht. Ich persönlich folge einem Weg der alten Traditionen. Dem, der alten Traditionen meiner keltischen und nordischen VorfahrInnen. Für mich bedeutet das, mich in der Adventszeit zu erinnern, dass auch in der größten Dunkelheit ein großer Segen liegt. Mich zu erinnern an das große Mysterium des Lebens. An den großen Kreislauf des Lebens. An das ewige Werden und Vergehen. 

Mit vier Kerzen auf meinem Adventsgesteck (dieses Jahr ist es kein Kranz geworden) erinnere ich mich, dass das Licht abnimmt. Bis es mit dem Tag der Wintersonnenwende neu geboren wird.


Und so entzünde ich meine Kerzen in der umgekehrten Reihenfolge. 

Am 1.Advent brennen bei mir für eine Woche vier Kerzen

Mit dem abnehmenden Licht lasse ich von Woche zu Woche eine der Kerzen verlöschen. Am 4. Advent brennt dann nur noch eine einzige Kerze bis zum Tag der Wintersonnenwende. Die Heilige Nacht der Wintersonnenwende verbringe ich tatsächlich in Dunkelheit. Um hinein zu spüren, auch in meine eigene Dunkelheit. Um mich in die Stille hineinfallen zu lassen und zu spüren, was will neugeboren werden. 

Im Anschluss an die Wintersonnenwende beginnen langsam die Rauhnächte. Eine Zeit, in der man sagt, dass die Schleier zwischen den Welten sehr dünn sind. In dieser Zeit, da träume ich meine Visionen für das neue Jahr ins Leben. Lasse mich hineingleiten in die magischen Zwischenwelten, hole mir Rat und Unterstützung von meinen Ahninnen, den weisen Ur-Großmüttern, die sich gerade sehr machtvoll zeigen.

Und so ist diese Adventszeit, in der das Licht immer weniger wird, für mich auch die Zeit, in der ich gerade fürs Business nicht mehr allzu viel mache. Business as usual natürlich schon. Für neue Konzepte Raum schaffe, nochmal hinschaue, was will ich wirklich. Das alte Jahr nochmal reflektieren, Retrospektive halten. Da ist jetzt genau die richtige Zeit dafür. 

Um dann, mit dem endgültigen Verlöschen der letzten der Kerzen, die mir in diesem Prozess geholfen haben, mich zu erinnern, die Wiedergeburt des Lichtskönigs zu feiern.



 
 

Hey, ich bin Mariella Renné - schamanisch praktiziernde Modern Day Priestess, spirituelle Lehrerin, Autorin, Workshop- und Retreatleiterin rund um die Große Göttin, Avalon und die weibliche Schöpfungskraft.


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